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Die einflussreichsten Denker und Wissenschaftler der Geschichte

Wer waren die einflussreichsten Wissenschaftler, Forscher und Denker, die mit ihren Ideen und Ergebnissen nicht nur ihr Fachgebiet, sondern die Welt beeinflusst und vielleicht sogar verändert haben? Die „Leitfossilien“-Vortragsreihe im Nicolaus-Copernicus-Planetarium wird in diesem Herbst Personen vorstellen, die die Entwicklung des Wissens nachhaltig geprägt und in neue Richtungen gelenkt haben.

Mittwoch, 11.10.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Platon, Aristoteles und die Vorsokratiker

Prof. Dr. Fritz Krafft, Marburg

Mehr als zweieinhalb Jahrtausende liegen die Anfänge allumfassender Theorien zurück, die abendländisches Denken und Handeln bis in die Gegenwart grundlegend geprägt haben. Die Naturphilosophien der sog. Vorsokratiker und die als deren Lehren systematisch zusammenfassend gedachten Denkgebäude von Platon und Aristoteles schufen aber auch die Grundlagen, die eine neuzeitliche Naturwissenschaft mit ihren neuartigen Einsichten erst ermöglichten und auf denen naturphilosophisches und naturwissenschaftliches Denken selbst heute noch fußt.

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Aristoteles-Büste, römische Kopie, nach einer Skulptur des Bildhauers Lysippos, Rom, Palazzo Altemps 8575; Wikimedia Commons

Mittwoch, 18.10.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Galilei, Kepler und die Copernicanische Wende

Pierre Leich, Nürnberger Astronomische Gesellschaft

Die „Copernicanische Wende“ kennzeichnet nicht nur den Wechsel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild, sondern einen Umbruch im Naturverständnis selbst. Die mechanischen Phänomene auf der Erde und die Bewegung der Himmelskörper werden einer Behandlung zugängig, aus der die neuzeitliche Naturwissenschaft erwächst. An der Grenze zur modernen Dynamik stehen Galileis Fallgesetz und die Kepler’schen Gesetze der Planetenbewegung.

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Diese Zeichnung im Manuskript des Werkes De revolutionibus orbium coelestium (1543) von Nicolaus Copernicus veranschaulicht das Copernicanische Weltbild; Wikimedia

Mittwoch, 25.10.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Newton und Kant – die neuzeitliche Naturwissenschaft und ihre Begründung

Prof. Dr. Ivo Schneider, München

Newton war es mit seinen erstmals 1687 erschienenen „Mathematischen Grundlagen der Naturphilosophie“ gelungen, so verschiedene Phänomenbereiche wie die Bewegungen der Planeten in unserem Sonnensystem, von Ebbe und Flut sowie von freiem Fall und Wurf als allein abhängig vom Gravitationsgesetz in einer Theorie zu erklären. Der vorkritische Kant bot dann in seiner 1755 veröffentlichten „Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels“ eine an Newton orientierte Entstehung des Sonnensystems und des Universums an.

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Isaac Newton 1689; Kopie eines Gemäldes von Godfrey Kneller durch Barrington Bramley; Wikimedia

Mittwoch, 08.11.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Descartes, Leibniz und der Aufbruch in die Neuzeit

Prof. Dr. Michael Albrecht, Universität Trier

René Descartes (1596–1650) war der Begründer der neuzeitlichen Philosophie und Wissenschaft. Er lehrte eine rationalistische, methodisch strenge Wissenschaft, der zufolge Geist und Materie unterschiedliche, dennoch verbundene Substanzen sind. Die Kritik seitens des Empirismus wurde ihrerseits durch Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), den letzten Universalgelehrten, umfassend erörtert und zurückgewiesen.

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Portrait von René Descartes von Frans Hals, ca. 1649; Wikimedia

Mittwoch, 15.11.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Darwin, Wallace und die Evolution

Prof. Dr. Manfred Frasch, Universität Erlangen-Nürnberg

1858 veröffentlichten Charles Darwin und Alfred Russel Wallace ihre Evolutionstheorien, die zum ersten Mal eine kohärente wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung der immensen biologischen Vielfalt lieferten und seither unsere Sicht auf die Natur sowie unsere eigene Herkunft grundlegend prägten. Der Vortrag erläutert an Beispielen die zentralen Schlussfolgerungen und stellt dar, wie diese durch neuere Erkenntnisse ausgebaut und modifiziert wurden.

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Fotografie von Charles Darwin von Maull und Polyblank für den Literary and Scientific Portrait Club (1855); Wikimedia

Mittwoch, 22.11.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Freud, Jung und die Psychologie

Jürgen Wiese, Oldenburg

Der Vortrag erläutert Leben und (Aus-)Wirkung zweier Männer, die bis heute unser Bild der Psychologie und Psychotherapie prägen. Freuds Begriffe wie Lustprinzip, Über-Ich, Schuld und Verdrängung finden (wieder) Eingang in ein modernes, neuro-biologisches Verständnis der Seele. Und Freuds emanzipierter „Kronprinz“ Jung ist mit seiner Suche nach einer Brücke zwischen den psychischen und materiellen Phänomenen aktueller denn je.

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Fotografie von Sigmund Freud von Ludwig Grillich, ca. 1905; Wikimedia

Mittwoch, 29.11.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Einstein und die Relativitätstheorie

Prof. Dr. Jörn Wilms, Universität Erlangen-Nürnberg

Der 1879 in Ulm geborene Albert Einstein hat wie nur wenige das populäre Bild der Wissenschaftler geprägt. Obwohl er in vielen Bereichen der Physik Fortschritte erzielt hat, ist er der breiten Öffentlichkeit hauptsächlich durch die Relativitätstheorie bekannt geworden. Der Vortrag wird auf nicht-mathematische Weise in die Grundlagen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie einführen und einige der Naturphänomene, die auf sie zurückzuführen sind, vorstellen.

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Albert Einstein während einer Vorlesung in Wien von Ferdinand Schmutzer, 1921; Wikimedia

Mittwoch, 13.12.2017, 19:00 – 20:30 Uhr

Planck, Heisenberg, Schrödinger und die Quantenphysik

Dr. Michael Eckert, Deutsches Museum, München

Das erste Drittel des 20. Jahrhunderts gehört zu den aufregendsten Epochen der Physikgeschichte. Einstein revolutionierte mit der Relativitätstheorie die Vorstellungen von Raum und Zeit. Die Quantenphysiker zeigten, dass im Mikrokosmos der Atome die klassische Physik versagte. Die neue Quantenmechanik führte zu scheinbaren Widersprüchen mit der Kausalität. Was waren das für Physiker, die mit ihren Theorien diese neue Welt der Quanten erschlossen?

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Max Planck im Jahr 1901; Wikimedia

Veranstalter: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg, Fachteam Planetarium
Einschreibung Reihe 45 € (BZ-Kurs-Nr. 00 910), Einzelkarte vor Ort je 7,50/5 €
Ort: Nicolaus-Copernicus-Planetarium
Am Plärrer 41, Nürnberg
Konzeption: Cauchy-Forum-Nürnberg e.V.
Interdisziplinäres Forum für Mathematik und ihre Grenzgebiete
Pierre Leich, Günter Löffladt und Dr. Klaus Herzig
Kooperationspartner: Nürnberger Zeitung
Bayerischer Philologenverband, Fachgruppe Mathematik
Bayerischer Philologenverband, Fachgruppe Physik
Berichterstattung: Die großen Denker der Weltgeschichte, Nürnberger Zeitung vom 11.10.2017
Als die Sonne aufhörte, um die Erde zu kreisen, Nürnberger Zeitung vom 18.10.2017
Der ewige Zweifler auf der Suche nach der Wahrheit, Nürnberger Zeitung vom 08.11.2017
Einsteins Denken zwischen Zeit und Raum, Nürnberger Zeitung vom 29.11.2017
Ein Quantensprung in der Physikgeschichte, Nürnberger Zeitung vom 13.12.2017
Veröffentlichte Dateien: Vortragsübersicht