Personen-Lexikon
Lexikon der Referenten der „Leitfossilien“-Reihe und weiterer Wissenschaftler
Dipl.-Ing. (FH) Harald Wild

Harald Ingo Wild betrachtet die Wissenschaft in ihrer Gesamtheit als eine Einheit. Demzufolge erkennt er die vier elementaren Bereiche Informationswissenschaften, Naturwissenschaften, philosophische Wissenschaften und Geschichtswissenschaften. So erscheint es logisch konsequent, dass sich die Schwerpunkte seiner privaten Forschung in den letzten Jahren auf die Gebiete Mathematik, Physik, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte fokussiert haben. Seine erkenntnistheoretischen Wurzeln sieht er in der daoistischen und antiken Naturphilosophie bis hin zu modernen Ansätzen, wie etwa eine Weiterentwicklung von naturalistischen und physikalistischen Anschauungen des Philosophen Willard Van Orman Quine in Verbindung mit einer Klassenlogik der Urelemente des Mathematikers Arnold Oberschelp. Was sind die Grundelemente der Wirklichkeit und wie können ihre gegenseitigen Beziehungen in einfachen mathematischen Modellen formuliert werden? Das sind die zentralen Fragestellungen seiner Forschung. Einen viel versprechenden Ansatz zur Theorie geometrischer Formen im dreidimensionalen Raum hat er im Jahr 2016 für das Cauchy-Forum-Nürnberg im Zuge eines Langen Nachmittags der Wissenschaften im Nicolaus-Copernicus-Planetarium vorgestellt. Aktuell arbeitet Wild an der Publikation seines Hauptwerkes auf diesem Gebiet mit dem Titel „Die Formel der Formen im Raum – Geometria situs“. Parallel dazu sollen weitere Aufsätze zu Themen aus der elementaren Ontologie und seiner Physik-Philosophie erscheinen. Angesichts schwerwiegender Probleme mit den Phänomenen Dunkle Energie, Dunkle Materie und Gravitation scheint sich nach der Auffassung von Wild eine Art „physikalischer Pessimismus“ in der Wissenschaft des 21. Jahrhunderts auszubreiten, dem er kritisch gegenübersteht. Das Buch „Abschied von der Weltformel“ des Physik-Nobelpreisträger Robert Betts Laughlin und die jüngsten Äußerungen des Physikers Stephen Hawking unter Berufung auf Gödels Unvollständigkeitssätze befeuern seiner Ansicht nach diese Entwicklung, die er auf einen Mangel an entscheidenden erkenntnistheoretischen Durchbrüchen zu Beginn des 21. Jahrhunderts zurückführt.
Curriculum Vitae
1960 | Geboren in Neustadt a.d. Aisch |
1968 – 1974 | Erste Erfahrungen in Chemie und Elektrotechnik mit KOSMOS-Experimentierkästen |
1980 | Abitur am Peter-Vischer-Gymnasium in Nürnberg |
1982 – 1986 | Studiengang Chemie/Diplom an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen ohne Abschluss |
1985 – 1993 | Autodidaktische Studien im Bereich Fraktale Geometrie und Chaosforschung |
1987 – 1995 | Studiengang Nachrichtentechnik an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg mit Abschluss Dipl.-Ing. (FH) |
1995 | Diplomarbeit: Fuzzy-Regelung mit den Prozessoren 68HC11(Motorola) und P90CL301(Philips) im Vergleich |
1996 | Schulung zum Anwendungsprogrammierer Telekommunikation / ISDN |
1996 – 1998 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter der GfK Fernsehforschung in Nürnberg |
1998 – 2003 | Support- und Entwicklungsingenieur bei der Firma TEA eG in Nürnberg |
Seit 1999 | Verheiratet mit Yasmine Dikonjik |
2004 – 2005 | Freiberufliche Tätigkeit als Softwareentwickler |
Seit 2006 | Private Forschungen auf den Gebieten Mathematik, Physik, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte |
2015 | Präsentation Die acht streng konvexen Deltaeder bei der Langen Nacht der Wissenschaften Nürnberg-Fürth-Erlangen für das CFN im Nicolaus-Copernicus-Planetarium |
Seit 2015 | Mitglied der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG) |
2016 | Präsentation Vom Punkt zum Tetraeder beim Langen Nachmittag der Wissenschaften im Nicolaus-Copernicus-Planetarium |
Seit 2016 | Mitglied des Cauchy-Forum-Nürnberg (CFN) |
2017 | Mathematischer Beitrag für das Science Camp der Stadt Nürnberg |