Prof. Dr. Jürgen Ehlers war ein deutscher Physiker, der entscheidend an der Weiterentwicklung der Relativitätstheorie mitgewirkt hat. Er studierte an der Hamburger Universität Physik, Mathematik, Pädagogik und Philosophie, wo er im Kreise Pascual Jordans lehrte und forschte. Nach mehrjährigen Aufenthalten in den USA wurde er an das Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München berufen. Gleichzeitig erhielt er eine Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität.

Ehlers hatte sich im Wesentlichen mit den physikalischen und mathematischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie befasst. Bekannt geworden ist er außerdem für eine Raumzeit-orientierte Darstellung des Phänomens der Gravitationslinsen und seine Lösungen der Einstein’schen Feldgleichung. Forschungsschwerpunkte waren zudem die relativistische Kontinuumsmechanik und kinetische Theorie sowie die Kosmologie.

1995 nahm das von Ehlers gründete Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam seine Arbeit auf. An diesem Institut ist er auch nach seiner Emeritierung bis zuletzt tätig gewesen. Für sein Wirken erhielt Ehlers zahlreiche Ehrungen wie die Max-Planck-Medaille 2002 oder die Gedächtnismedaille der Karls-Universität in Prag 2007.